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international bordercamp strasbourg

Weder gut noch Böse... weder schuldig noch Opfer...

Aufruf zur Solidarität

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31.Jul.02 - [die umlaute sind in diesem text leider in den weiten des internets abhanden gekommen. tut uns leid aber wir haben gerade nicht die zeit sie einzufangen] Die Bewegungsfreiheit macht Vielen Angst. Sie wird gegeben, oder noch fter verweigert, nach diskriminierenden Kriterien wie Herkunftsland, Geschlecht, Ausbildung, Familienstand, sozialer, politischer oder wirtschaftlicher Situation. Die Debatte um "innere Sicherheit" ist schärfer geworden mit den Gesetzen die auf die Attentate von 11. September folgten und durch neue Repressionsinstrumente (SIS...). Um diesen Prozess zur vollkommenen Kontrolle und berwachung unseres Lebens ins Wanken zu bringen, hat das No Border Netzwerk vom 19. bis 28. Juli ein Camp in Straburg organisiert. Whrend der gesamten Woche hat die drohende und manifeste Polizeigewalt ein Klima der stndigen Anspannung erzeugt. Die permanente Anwesenheit des CRS (Compagnies Republicaines de Scurite, ähnlich dem deutsche SEK) in direkte Nachbarschaft zum Camp, Videoberwachung am Eingang des Camps und in der gesamten Stadt, stark erhhte Polizeiprsenz in der Stadt, Identittskontrolle und Leibesvisitation in groem Mastab, Povokationen und Beleidigungen, Systematische Angriffe und bei Demonstrationen mehrfach der Einsatz von Trnengas, Schlagstcken, Flaschball (Gummigeschosse), Einkesselung, permanente Drangsalierung der Demonstrationszge bis zur Rckkehr im Camp. Die Strategie der Obrigkeit war es, uns Stck fr Stck einszusperren, angefangen mit der Zuweisung eines isoliert gelegenen und leicht kontrollierbaren Campgelndes bis zum absoluten Verbot jeglicher Demonstrationen durch die "prfecture" (Landesverwaltung), wobei Gruppen von mehr als fnf Personen als Demonstration gewertet wurden.
Hhepunkt dieser Politik war die systematische "Begleitung" jeglicher Demonstrationen oder Aktionen direkt zurck zum Campeingang durch Polizeieinheiten in voller Kampfmontur, wodurch das Campzu einer Art Gefngnis ohne Mauern wurde. Die Bilanz dieser repressiven Politik ist: ca. 50 Festnahmen, mehrere z.T. schwer Verletzte durch, zwei davon durch Flashball, 7 Verfahren wegen Widerstand, Beleidung und Krperverletzung an Polizeibeamten, Sachbeschdigung und Waffenbesitzes (nach Kategorie sechs, darunter fallen z.B. Werkzeuge).
Diejenigen, die sich gegen dieses Sicherheitsdelirium und seine Auswirkung auf das tgliche Leben wehren, sind einer auswegslosen Repression ausgesetzt. Der Staat versucht, allen einen Maulkorb anzulegen, sobald sie die etablierte Ordnung in Frage stellen.

Die Prozesstermine sind:

Eine Person am 21. August, eine Person am 23. Februar, drei Personen am 26. Februar und zwei weitere am 28. Februar.
Zur Zeit sitzt ein Aktivist des "mouvement spontan", der am Camp teilgenommen hat, in Untersuchungshaft (Prozess am 21.8.). Er wurde in einer gezielten und brutalen Aktion festgenommen, dabei wurde ihm das Handgelenk gebrochen. Ahmed ist in Isolationshaft, das heisst, er hat keinen Kontakt nach aussen oder zu anderen Gefangenen und kein Recht auf Besuch. Aus drei Grnden ist es extrem wichtig, dass er vor seinem Prozess freikommt: um seine Verteidigung vorbereiten zu knnen, um einer extrem harten Bestrafung vorzubeugen, und damit er selbst entscheiden kann, wann er eine eventuelle Haftstrafe antritt.
Solange er noch in Untersuchungshaft ist, ist es unverzichtbar, dass er aus der Isolationshaft herauskommt und Besuch empfangen darf. In der kommenden Woche wird entschieden werden, ob er bis Prozessbeginn in U-Haft bleiben muss, das heisst, das es jetzt wichtig ist, zu handeln.

Vorschlge fr Aktionen, um politisch Druck auszuben: sendet Faxe an den Staatsanwalt, die franzsischen Konsulate in eurer Region, und an die Presse, Kundgebungen vor franzsischen Konsulaten. Der nchste konkrete Aktionsvorschlag ist eine gemeinsame Faxaktion am Mittwoch Vormittag, um seine Entlassung aus der Isohaft zu erreichen. Wir werden noch weitere Aktionen durchfhren, um seine Freilassung zu erzwingen, also informiert euch und untersttzt die Solibewegung fr Ahmed.
Staatsanwalt Fax : 00 33 3 88 75 29 30 oder 00 33 3 88 75 29 63

Wir brauchen auch Geld, um die Anwaltskosten zu bezahlen und Gefangene finanziell zu untersttzen. Im Moment haben wir noch kein eigenes Konto, aber es wird in den nchsten Tagen ein Solikonto eingerichtet werden.Ihr knnt natrlich trotzdem anfangen, Geld zu sammeln und es uns spter zuschicken.

Das Il-Legalteam des no-Border-Camp.

Wir sind weder juristische Profis noch AnwltInnen, sondern TeilnehmerInnen des no-border-Camp (siehe Text zum Il-legalteam). Das Il-legalteam besteht, um die Verteidigung nicht allein den Anwltinnen zu berlassen, sondern kollektive Verteidigungsstrukturen gegen Repression aufzubauen. Das Il-legalteam ist grundsaetzlich solidarisch mit allen Aktionsformen, deren Ziel die Zerstrung des Kapitalismus und seiner Mittel ist.